Doch der Zweite Weltkrieg, der die Produktion noch angeheizt hatte, lässt schließlich auch das Herner Unternehmen nicht unverschont: Kurz vor Kriegsende, ein Jahr nach dem Tod Heinrich Flottmanns, fallen Bomben auf das Werksgelände und obwohl kaum etwas zerstört wird, kommt die Produktion fast völlig zum Erliegen. Nach der deutschen Kapitulation kann die drohende Werksdemontage abgewendet werden - und die Flottmannwerke stehen vor der Aufgabe, sich auf die freie Marktwirtschaft umzustellen.
Handelsbeziehungen, Produktionsstätten und Maschinen müssen erneuert werden. Das Unternehmen erweitert sein Programm um Kompressor- und Druckluftprodukte - und die umliegende Siedlung um weitere Häuser. 1983 ziehen die Flottmannwerke an die Baukauer Straße um.
Die alten Werksgebäude werden abgerissen, nur Ausstellungs- und Versandhalle, Schmiede und Schlosserei bleiben stehen: Das Landesdenkmalamt befindet sie für denkmalschutzwürdig. Die Stadt findet die traditionsvollen und in der Region nahezu einmaligen Jugendstilbauten zwar auch schön, kann sich aber aus Angst vor Folgekosten nicht recht dazu durchringen, sie aktiv zu erhalten. Der Abbruch ist bereits genehmigt, die Bagger vorgefahren, als sie in letzter Sekunde von hoher Stelle aus gestoppt werden: Stadtentwicklungsminister Zöpel pocht auf den Denkmalschutz - und leistet einen willkommenen finanziellen Beitrag zu dessen Durchsetzung.
Im Sommer 1985 entschließt sich der Rat der Stadt Herne, das Baudenkmal künftig als öffentliche Freizeit- und Erholungsanlage zu nutzen. Und im Oktober 1986 ist es soweit: Mit einem großen Fest halten Kunst, Theater, Musik und Sport Einzug in die Flottmann-Hallen.
Die Verkehrsverbindungen sind, wie gesagt, noch immer günstig, um einiges besser sogar als 1902. Und sie werden genutzt. Womit die Stadt Herne die Menschen nun in die Flottmann-HaIlen lockt, verrät unsere Homepage.